Leben lassen wäre schön…
Das ist so der unreflektierteste Spruch den ich immer wieder in Diskussionen lese. Er soll anscheinend die generöse Toleranz der Fleischkonsum-Verteidiger darstellen. Ich lasse euch in Ruhe euer Gras essen und ihr mir mein Fleisch und dann sind alle zufrieden.
Unreflektiert, da in diesem Ausspruch schon der ganze Wiederspruch steckt. Man lässt ja als Fleischkonsument gerade nicht die Tiere leben, daher ist „leben und leben lassen“ hier fast schon satirisch.
Leider kommt dieser Spruch in Onlinediskussionen fast zu 100% und zeigt doch wie unüberlegt argumentiert wird.
Dieser Spruch soll ja implizieren, wie generös man selber gegenüber der Veganen Meinung ist und daher sollten die Vegan lebenden Menschen das umgekehrt auch sein. Dabei wird gerne vergessen, dass dieser enorme Fleischkonsum viele negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft hat.
Warum ist diese Einstellung wenig überdacht?
Nicht nur, dass die Tiere dabei sterben, und „Leben und leben lassen“ wohl der dümmste anzunehmende Kommentar dazu ist,
- es ist für das Klima schädlich
- es ist für die Biodiversität super schädlich
- es ist für die Umwelt schädlich
- es fördert die Entstehung von multiresistenten Keimen
- es fördert die Entstehung von Pandemien
- es fördert Tierquälerei
- es ist ungesund so viel Fleisch zu essen
Bei Folgen, die nur die Person betreffen, die Fleisch konsumiert, könnte man den Spruch noch gelten lassen. Schauen wir uns die Reihe der Folgen aber an, dann betrifft nur das letzte Argument den Konsumenten selber, alle anderen haben auch Folgen auf den Rest der Welt (und sogar die Gesundheit eines Einzelnen trifft die Solidargemeinschaft, wenn er krank wird, da das auf alle umgelegt wird).
Daher ist die Aussage, „leben und leben lassen“, in einer sozialen Gesellschaft nicht vertretbar. Zumal die negativen Folgen für die Menschheit so endgültig sein können, dass diese es wohl kaum wert sind nur um ein Stückchen Fleisch auf dem Teller zu haben.
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