Aber Pflanzen haben doch auch Gefühle!

Kurz und knapp

Menschen, die dieses Argument benutzen, können anscheinend nicht rechnen. Sollten Pflanzen auch Gefühle haben, dann wäre es ja ziemlich unmoralisch diese erst den Tieren zu verfüttern und dann die Tiere zu essen. Schlauer wäre es, gleich die Pflanzen zu essen, da bei der Verfütterung an die Tiere ein Vielfaches der Pflanzen aufgebracht werden muss.

Pflanzen können aber keine Schmerzen empfinden, dazu fehlt ihnen ein Gehirn und die Schmerzrezeptoren.

Was essen unsere „Nutztiere“ denn so?

Ziemlich platt, aber es kommt immer wieder dieses „Argument“

Wie betrachtet man so ein Argument? Als erstes muss man natürlich prüfen ob es stimmt. Dann, wenn es stimmt, ob es wirklich ein Argument ist, dass die Qualen und der Tod der Tiere rechtfertigt.

Haben Pflanzen Gefühle?

Was viele Menschen verwechseln ist die Fähigkeit von Pflanzen, auf ihre Umwelt zu reagieren mit der Fähigkeit Schmerzen fühlen zu können. In Studien haben Pflanzen z.B. auf Berührungen reagiert indem sie ihr Wachstum veränderten wenn man sie täglich berührte. Pflanzen können auch auf Blattfraß reagieren und so Stoffe in das entsprechende Blatt senden, die es ungenießbar machen.

Der Pflanze fehlt aber um Schmerz zu empfinden ein zentrales Organ um diesen zu Verarbeiten. Auch fehlen Pflanzen die Schmerzrezeptoren. Wir können also davon ausgehen, dass Pflanzen keinen Schmerz spüren können.

Okay, angenommen du hättest Recht. WIE grausam bist DU dann, dass du erst Millionen Tonnen leidender Pflanzen an Tiere verfütterst, nur um dann die leidenden Tiere zu essen?

Wenn es so wäre, würde das den Konsum von Tierprodukten rechtfertigen?

Nehmen wir mal hypothetisch an, Pflanzen würden Schmerz so wie Tiere und Menschen empfinden können. Dann wäre es wohl ziemlich grausam, die Pflanzen den Tieren zu verfüttern und dann die Tiere zu töten um sie zu essen. Wir müssen ein Vielfaches der Pflanzen verfüttern um die gleiche Menge an Energie im Tierfleisch zu erhalten.

Wenn man also wirklich davon ausgeht, dass auch Pflanzen Gefühle haben, dann sollte man um deren Gefühle willen erst recht auf Tierprodukte verzichten.

Und selbst aus einer esoterischen Sicht, wenn man annimmt, dass die Pflanzen auf einer Energieebene Leid erfahren können, wäre das ziemlich unfair den Pflanzen gegenüber, sie zuerst den Tieren zu verfüttern und damit dieses „Leid“ zu erzeugen, und dann noch einmal das Leid bei den Tieren zu erzeugen indem man sie dann schlachtet.

Was sagen die Studien dazu

Studie von Poore & Nemecek (2018):

  • Vergleich: Globale Auswirkungen von Tierhaltung und pflanzlichen Lebensmitteln auf Landnutzung, Wasserverbrauch, Treibhausgasemissionen und Stickstoffverschmutzung.
  • Ergebnisse:
    • Landnutzung:
      • Tierische Produkte: 76 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche
      • Pflanzliche Lebensmittel: 24 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche
    • Treibhausgasemissionen:
      • Tierische Produkte: 58 % der gesamten Emissionen aus der Landwirtschaft
      • Pflanzliche Lebensmittel: 29 % der gesamten Emissionen aus der Landwirtschaft
    • Wasserverbrauch:
      • Tierische Produkte: 1,5-mal so viel Wasser wie pflanzliche Lebensmittel
    • Stickstoffverschmutzung:
      • Tierische Produkte: 84 % der gesamten Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft
      • Pflanzliche Lebensmittel: 16 % der gesamten Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft

Fazit: Die Studie zeigt, dass eine omnivore Ernährung deutlich mehr Ressourcen verbraucht und höhere Umweltbelastungen verursacht als eine vegane oder pflanzenbasierte Ernährung.

2. Studie von Clark & Tilman (2017):

  • Vergleich: Umweltverträglichkeit verschiedener Ernährungsformen in den USA.
  • Ergebnisse:
    • Landnutzung:
      • Vegane Ernährung: 0,8 Hektar pro Person pro Jahr
      • Vegetarische Ernährung: 1,5 Hektar pro Person pro Jahr
      • Omnivore Ernährung: 2,8 Hektar pro Person pro Jahr
    • Treibhausgasemissionen:
      • Vegane Ernährung: 1,5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person pro Jahr
      • Vegetarische Ernährung: 2,9 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person pro Jahr
      • Omnivore Ernährung: 5,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person pro Jahr

Fazit: Die Studie zeigt, dass eine vegane Ernährung die umweltfreundlichste Option ist, während eine omnivore Ernährung die höchste Umweltbelastung verursacht.

Fazit

Weder stimmt dieses Argument noch wäre es eine Legitimation wenn es stimmen würde. Es ist also ein ziemlich dummes Argument.

Ich glaube es wird gerne genommen um Veganismus in eine Eso-Ecke zu stellen und damit alle Vegan lebenden Menschen pauschal abzuwerten.

Gerade Omnivore sprechen ja den Tieren ein niederes Bewusstsein zu, um zu rechtfertigen, dass man sie für den eigenen Genuss quälen und töten darf. Daher mutet es etwas dubios an, wenn ausgerechnet sie sich für das Gefühlsleben von Pflanzen einsetzen.

Dieses Argument ist aus mehreren Gründen nicht wirklich durchdacht. Es mutet eher wie der hilflose Versuch an, über Whataboutism und Argumentum ad hominem abzulenken und vegan lebende Menschen als esoterisch abzuwerten.

Wer das weiß und trotzdem so weiter argumentiert kann wirklich nicht ernst genommen werden.

Das Bild oben ist etwas verwirrend, Tierfutter sieht heutzutage eher so aus.

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